Germania Magna

Donausweben

Der Donaulimes

Was versteht man unter dem Donaulimes? Unter dem Donaulimes versteht man die nördliche Grenzlinie des Römischen Reiches. Sie wurde durch den Fluss in seiner ganzen Länge gebildet. Im Jahr 16v.Chr. rückten die die römischen Legionen unter Tiberius und Drusus über den Jura und die Zentralalpen in das Vorland ein und danach bis 15v.Chr. bis zur Donau vor. Das besetzte Gebiet wurde in das Reich eingegliedert. Im Westen in die Provinz Gallia Belgica und an der oberen Donau als neue Provinz Rätien. Das Königreich Noricum durfte sich nach Norden ausdehnen und die Gebiete an der mittleren Donau in sein Territorium aufnehmen. Bald wurde daraus die Provinz Noricum. Zwischen Vindobona (Wien) und Singidunum (Belgrad) wurden die pannonischen Gebiete bis 9n.Chr. endgültig unterworfen und zur gleichnamigen Provinz umgewandelt.

Zwischen Singidunum und der Donaumündung hatte Marcus Licinius Crassus von Thrakien aus alle Gebiete südlich des Flusses erobert und in einer neuen Provinz Mösien zusammengefasst. Unter Augustus war es gelungen, das Reich nach Norden wesentlich zu vergrößern. Ende des 1.Jh.n.Chr. gelang es den Römern, die Rheingrenze vom Oberrheintal nach Osten bis an den Main und an den Neckar u verschieben. Diese über Land führende Grenze wurde zum Oberrheinisch-Rätischen Limes ausgebaut. Er endete etwa nahe der Mündung der Altmühl. Zur Wende vom 1.Jh. zum 2.Jh. konnten die Bestrebungen, von Domitian begonnen, durch Trajan erfolgreich abgeschlossen und eine erste neue Provinz nördlich der unteren Donau, Dakien, eingerichtet werden.

Diese Eroberungskriege der Römer waren blutig, opferreich und zerstörerisch. Am Ende brachten sie dem Sieger Landgewinn, d.h. Ackerland, Güter, Getreide, Produktionsstätten, Bodenschätze  und andere neue Ressourcen, dazu Sklaven und Söldner. An der oberen und mittleren Donau waren es swebische Stämme, gegen die römische Truppen vorgingen. Der große Verband der Boier wurde zerschlagen, neue Stämme formierten sich wie die Narister, Markomannen und Quaden. An der unteren Donau waren die hartnäckigen Gegner  die Jazygen, Daker, Roxolanen und Bastarnen (Sweben). Die Donau in ihrer gesamten Ausdehnung war vor den Römern für keinen einzigen Stamm eine Grenze. Dazu wurde sie erst durch die römische Eroberung. Als Folge teilte sie ethnische Gebiete. Mit dieser Teilung von Stammesgebieten und dem Vordringen der Römer über die Alpen und die Gebirge des Balkans entstanden die Konfliktherde, die zu unzähligen Kriegen gegen die Eroberer führten. Um den neuen Besitz zu sichern, mussten die Römer einen riesigen Aufwand betreiben. Entlang des Flusses entstanden große und stark befestigte Legionslager, zwischen ihnen in kurzen Abständen Kastelle und Wachtürme. 

Neben diesen Grenzschutzmaßnahmen versuchten die Römer, Stämme und Gaue entlang der Grenze in Abhängigkeiten zu bringen. In dahinter liegenden, größeren Stämmen wurden Aristokraten gekauft und zur Abspaltung oder zur Rebellion angeregt. Das gelang zum Teil, reichte aber nicht aus, die römerfeindlichen Kreise unter den swebischen Nachbarn dauerhaft zu schwächen. Die gesellschaftlichen und Politischen Spannungen blieben bestehen, mündeten häufig in militärischen Konflikten. Alle Versuche der Römer, die Sweben nördlich der mittleren Donau zu unterwerfen und neue Provinzen zu gründen, um ganze Stämme und nicht nur Teile unter ihre Kontrolle zu bringen, scheiterten. Das begann mit Marbod und dem pannonischen Aufstand, setzte sich fort in den Dakerkriegen und forderte Rom unter Marc Aurel zu Höchstleistungen gegen die Markomannen heraus, die Donaugrenze zu halten. Doch der Druck wurde immer größer, als sich Vandalen und Goten einschalteten und im Westen der Verband der Alamannen entstand.   

Die oben stehende Karte stellt einen Versuch dar, die politischen Verhältnisse im 2.Jh. und 3.Jh. entlang der mittleren und unteren Donau anzuzeigen. Alle orangefarbenen Flächen gehören zum Römischen Reich. Die Flächen in Grün- und Gelbtönen  markieren die Sweben. Blau bezeichnet die nicht von den Römern besetzten dakischen Gaue, die sogenannten freien Daker. Das die Donau von Anfang an für die Römer zu einem Schicksalsfluss wurde, zeigt dessen Geschichte vom 1.Jh. bis zum 3.Jh. Nicht nur ereignisreich, sondern auch spannend ist sie. Der Autor versucht, eine durchgehende Erzählung darüber anzubieten. Eine Geschichte, die den bisher dunklen Zeitraum vor der Völkerwanderung beleuchten soll. Seine Erkenntnisse und Gedanken wurden in der Buchreihe.

"Sweben und Römer" niedergeschrieben.

Die Fülle des Stoffes führte zu drei Bänden, die inzwischen alle im Selbstverlag Book on Demand verlegt werden konnten.  


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