Römer-Kelten-Germanen-Sweben
Vorfahren der Deutschen?
Das, was vom Verfasser unter deutscher Frühgeschichte verstanden wird, erfasst den Zeitraum vom 2.Jh.v.Chr. bis zur Reichsgründung im 10.Jh.n.Chr. Untersucht wird in den nachfolgenden Arbeiten nur der Zeitabschnitt bis zum Anfang des 3.Jh.n.Chr.
Er beginnt mit dem Erscheinen der Kimbern und Teutonen an der römischen Ostalpengrenze ab 113v.Chr. und in der Provinz Gallia Transalpina ab 109v.Chr. und endet mit dem Waffenstillstand zwischen den Markomannen und den römischen Legionen unter Commodus Ende des 2.Jh.n.Chr.
Über diesen Zeitabschnitt gibt es kein anerkanntes Geschichtsbuch, das chronologisch die bedeutendsten historischen Ereignisse in Mitteleuropa behandelt, deren Zusammenhänge erkennt und in Beziehung zur römischen Politik setzt. Die wichtigsten Akteure dieser Zeit sind die Römer auf der einen und die Germanen und Sweben auf der anderen Seite. Die Kelten (röm. Gallier) spielen eine untergeordnete Rolle.
Typisch für die Organisation der Gesellschaft waren die Stämme, sowohl bei den Kelten als auch bei den Germanen und Sweben. Den Römern standen keine staatsähnlichen Gesellschafts-Formationen gegenüber, als sie die Alpen nach Norden überschritten, erst recht keine Reiche wie im Orient. Der mit vielen Stämmen bevölkerte Raum in West- und Mitteleuropa war dennoch den Eroberern nicht völlig schutzlos ausgeliefert. Es gab schon ein übergreifendes Gemeinschaftsgefühl, das sich besonders im Widerstand gegen Rom entwickelte. Bei den Kelten erreichte es seinen Höhepunkt vor Alesia. Doch sie scheiterten und wurden zu Galliern in der gleichnamigen römischen Provinz. Ähnliche Schicksals-gemeinschaften bildeten sich unter den Germanen und Sweben heraus. Die Versuche Roms, zwischen Rhein und Elbe eine weitere Provinz Germania zu gründen, führte zu langandauernden und verlustreichen Kriegen. Eine Zäsur war die Niederlage der Römer im Teutoburger Wald 9n.Chr. Ein enges Bündnis zwischen Germanen und Sweben beendete Roms Eroberungsversuche rechts des Rheins für immer. Ob Bataver, Chatten, Treverer oder Langobarden, alle Stämme einte der Wille, ihre Unabhängigkeit mit allen Mitteln zu verteidigen. Hermunduren, Markomannen, Quaden und Alamannen setzten die Freiheitskämpfe an der Donau fort. Auch die Daker, ein thrakisches Volk, wurden nicht allein gelassen. Die swebischen Nachbarn schlossen großräumige Bündnisse. Letztlich erreichten die Römer statt der Unterwerfung dieser Stämme deren Wachstum an ökonomischer, sozialer und militärischer Macht. Es hat der politischen Entwicklung Mitteleuropas nicht geschadet, dass die entstehenden neuen Reiche (Frankenreich / Deutsches Reich) dem Stammesdenken und -handeln verhaftet blieben. Diese föderativen Gesellschaften existieren noch heute, in der Bundesrepublik Deutschland, in der Schweiz und in Österreich - und sie funktionieren.
Der Begriff "Deutsche Frühgeschichte" und die Betrachtung der Germanen und Sweben als Vorfahren der Deutschen finden gegenwärtig keine ungeteilte Zustimmung in den Ländern deutscher Zungen. Die sogenannte Vergangenheitsbewältigung konzentriert das öffentliche Interesse ausschließlich auf die Zeit des Nationalsozialismus und fordert die Bürger auf zum nachträglichen Widerstandskampf gegen diese Diktatur. Alle Menschen, die dem linksliberalen und woken Gesinnungen nicht folgen wollen, werden zu Anhängern der NS-Diktatur abgestempelt und damit Ziel erbarmungsloser Angriffe.
Was geschehen ist im Verlauf unserer und unserer Nachbarn Geschichte, ist nun einmal geschehen. In den nachfolgenden Themenbereichen wird das dargestellt. Es wird dadurch sichtbar, dass die Germanen und Sweben die Vorfahren der späteren Deutschen, Schweizer, Österreicher und Niederländer sind. Ihr Denken und Handeln bleibt entscheidend für unsere Identität.
Die sogenannten Züge der Kimbern und Teutonen sind zu einem festen Bestandteil der römischen Geschichte geworden. Allgemein wird angenommen, dass es sich um zwei germanische Stämme aus dem Norden Jütlands handelt, die sich auf eine Wanderung begaben und zuerst am Ostrand der Alpen in einer siegreichen Schlacht gegen die Römer (113v.Chr.) auf sich aufmerksam machten und danach im Bund mit anderen Stämmen mehrere Jahre (ab 109v.Chr.) Krieg in der römischen Provinz Gallia Transalpina führten. Mit wechselndem Erfolg. Schließlich wuren die Stämme in zwei großen Schlachten (102v.Chr. und 101v.Chr.) besiegt und verschwanden längere Zeit aus dem historischen Gedächtnis.
Der Autor Walter Krüger setzte sich mit diesem Themenbereich intensiv auseinander und kam zu ganz anderen Deutungen und Auslegungen der Überlieferungen. Seine Schlussfolgerungen wurden in dem Buch "Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland" niedergeschrieben. Als Herkunftsland der Teutonen wurden die Niederlande ermittelt; die Kimbern stammen aus dem Schwarzmeerraum.
Caesars Kriegsberichte wurden auf drei Schwerpunkte orientiert. Nicht die eigentlichen Gallier (Kelten) waren seine Gegner, ausgenommen die Schlacht von Alesia, sondern die Sweben am Oberrhein unter Ariovist, die Belger unter Correlius und die Germanen unter Ambiorix am Niederrhein. Es waren die Völker und Stämme, die in den anchfolgenden Jahrhunderten Roms Hauptgegner blieben. Aus ihnen bildeten sich Stammesbünde, die sich später im Frankenreich und im Deutschen Reich wiederfanden.
Der Autor Walter Krüger verarbeitete die Überlieferungen Caesars kritisch in drei Bänden unter dem Titel "Roms Kämpfe um den Rhein", in denen die Freiheitskämpfe der Tiguriner, Sweben, Belger und linksrheinischen Germanen ausführlich geschildert werden.
Als die Römer den Rhein und die Donau zu ihrer neuen Reichsgrenze nördlich der Alpen bestimmt hatten, versuchten sie, ihre neue, reiche Provinz der drei Galliens durch eine weitere Provinz rechts des Rheins und nördlich der Donau zu sichern. Erbittert geführte Kriege unter Augustus und seinen Nachfolgern waren die Folge. Die Römer stießen auf einen nicht vorausgesehenen Widerstand, der im Jahre 6v.Chr. zum Rückzug Tiberius' aus dem Land des Markomannen Marbod und im Jahr 9n.Chr. zu ihrer bislang schwersten Niederlage im Teutoburger Wald gegen Arminius dem Cherusker führte.
Diese Ereignisse wurden vom Autor Walter Krüger in dem Buch "Germania magna" neu interpretiert und sollen belegen, dass die germanischen udn swebischen Stämme trotz ihrer Unabhängigkeit gegen Rom vereint handelten und den Grundstock für die spätere Reichsbildung legten.
In diesem Themenbereich verlagern sich die historischen Ereignisse vom Rhein an die Donau und Elbe. Die Stämme, die sich über eine Lange Zeit römischer Eroberungsversuche widersetzten, waren überwiegend swebische zwischen Weser und Weichsel. Es gelang den Römern nur an der unteren Donau, ihr Imperium über den Fluss hinweg bis in die Karpaten auszudehnen. Es waren die Daker unter Decebalus, die erbittert um ihre Unabhängigkeit gegen Domitian und Trajan kämpften. Schließlich verloren sie. Die swebischen Nachbarn standen an ihrer Seite. Dort waren es in vorderster Linie die Markomannen und Quaden, die nach wechselvollen Auseinandersetzungen die Römer daran hinderten, eine weitere neue Provinz links der Donau zu gründen. Ausführlich werden die Markomannenkriege gegen Marc Aurel behandelt. Es wird deutlich gemacht, dass die Römer Feinde auf Augenhöhe bekämpfen mussten und schließlich aufgaben. Markomannen, Quaden und Langobarden sowie die neu aufgestellten Verbände der Alamannen schufen die Grundlagen für die Zerstörung des Obergermanisch-Rätischen und Donau-Limes im Jahr ....
In den vier Büchern "Die Alpenkriege Roms und die Feldzüge an die Donau", "Der Markomannen-Bund und Rom im 1.Jh.", "Die Dakerkriege85-89 und 101-106" und "Die Markomannenkriege 167-182", werden diese Ereignisse im süddeutschen Sprachraum behandelt, neu interpretiert und belegen, dass sich bereits in dieser Zeit gemeinsame politische und militärische Ziele abzeichnen.